Über mich
Ich bin Vater von drei wunderbaren Jungen, zwei davon Zwillinge. Mein dritter Sohn ließ nicht lange auf sich warten. Er wurde nur eineinhalb Jahre nach den Zwillingen in Brasilien, Rio de Janeiro, geboren, wo ich drei Jahre mit meiner Familie gelebt und an der Deutschen Schule gearbeitet habe.
Warum erwähne ich das? Weil ich vermutlich dort und durch meine Kinder meine Reise zu mir selbst begann. Viele meiner eigenen Themen hatte ich auch vor meinen Kindern, sozusagen als junger Erwachsener, schon auf dem Schirm. Jedoch auf eine sehr rationale und „verkopfte" Art und Weise. „Ja, ich weiß, ich reagiere manchmal seltsam und unangebracht. Das hat vermutlich damit zu tun, wie ich aufgewachsen bin.“ Aber was es bedeutete, durch meine Kinder meine eigene Kindheit und all die ungeheilten Wunden nun mit voller Wucht zu spüren und körperlich zu durchleben, war ein Meilenstein in meiner Entwicklung.
Besonders in der Zeit, als meine Kinder ihre erste Autonomiephase im Alter von etwa zwei Jahren durchlebten, fühlte ich mich komplett überfordert. Ich habe mich selbst verurteilt, für mein destruktives Verhalten meinen Kindern, meiner damaligen Frau und nicht zuletzt mir selbst gegenüber. Was ich als Kind erfahren hatte, wiederholte und reinszenierte ich zum Teil selbst. Irgendwann kam der Punkt an dem ich vor mir selbst und meinem Verhalten Angst hatte und ich wusste, auf diese Weise würde ich Schaden in meiner Familie anrichten.
„Mir geht es nicht gut! Ich brauche Unterstützung.“ Der erste Schritt auf meinem Weg war getan. Durch bioenergetische Therapie sowie aktive und soziale Meditationstechniken nach Osho entdeckte ich Anteile in mir, die dringend der Heilung bedurften. In den folgenden Jahren setzte ich mich intensiv mit mir selbst und meiner Geschichte auseinander. Ich lernte, mich selbst anzunehmen, als liebevollen und wertvollen Menschen, mit seinen ganz persönlichen Wesenszügen. Dabei begleiteten und inspirierten mich die Worte in Jesper Juuls Büchern. Seine Sichtweise auf Beziehung und Familie - wie auch Schule - trafen genau meinen Kern.
Als Gymnasiallehrer bin ich täglich mit jungen Menschen in Kontakt und begegne diesen auf Augenhöhe mit großer Zuversicht, Wertschätzung und Respekt. Für mich ist die Grundlage erfolgreichen Lernens ein gleichwürdiges Miteinander, in dem Raum für die Entwicklung von Eigenverantwortung und Vertrauen möglich wird. Dabei erlebe ich verschiedenste Familiendynamiken und Menschengeschichten mit all ihren Herausforderungen. Die jungen Menschen und deren Eltern vertrauensvoll zu begleiten, liegt mir sehr am Herzen.
Seit einigen Jahren lege ich in meiner Arbeit den Schwerpunkt auf selbstorganisierte Lernsettings und eröffne den Jugendlichen den Raum zur persönlichen und sozialen Entwicklung und individueller Entfaltung.
Darüber hinaus begleite ich Pädagog:innen auf ihrem Weg zu ihrer ganz individuellen und authentischen Lehrer:innenpersönlichkeit. Ich erlebe mich voll und ganz in meinem Element, Pädagog:innen dabei zu unterstützen, bestehende Glaubenssätze und Verhaltensmuster zu hinterfragen. Gemeinsam finden wir Wege, an die eigenen Ressourcen anzuknüpfen, um die Beziehungs- und letztendlich Lebensqualität zu erhöhen.
In Elterngesprächen an der Schule wurde mir bewusst, dass immer das gesamte System Familie in den Fokus gerückt werden muss, wenn sich Schwierigkeiten bei Kindern anbahnen. Letztlich liegt die Verantwortung über den Prozess der Beziehung zu Kindern immer bei den Erwachsenen, sowohl den Eltern wie auch den Fachkräften. Als familylab-Familienberater und Trainer des familylab-Formats „Das wird Schule machen!“ liegt es mir am Herzen, in einem wertschätzenden Miteinander über Lösungen und Wege nachzudenken, um das Familien- und Berufsleben zu bereichern, das Zusammenleben zu stärken und jedes Mitglied der Familie und Schulgemeinschaft mit seinen Bedürfnissen zu achten.
Für mich ist die Auseinandersetzung mit meinen eigenen Beziehungsweisen ein lebendiger und spannender Prozess, der mich immer wieder herausfordert und begeistert. Es wäre mir eine Freude, dich auf deinem Weg begleiten zu dürfen.
Ich danke dir, dass du bis hierher gelesen hast und freue mich, dich kennenzulernen.
Herzlichst,
Mario
